Expressiv
Bürobau in neuer Erscheinung
Das Bürogebäude der Arbeiterwohlfahrt AWO im Münchner Franzosenviertel sollte zunächst nur neue Fenster und einen frischen Anstrich erhalten. Der überschaubare Auftrag entpuppte sich jedoch schnell als komplexere Aufgabe. Der historische Bau aus den 1950-Jahren war deutlich stärker in die Jahre gekommen als vermutet, sodass zusätzlich auch eine bauphysikalische Ertüchtigung der Deckenränder und Fensterlaibungen vorgenommen werden musste.
Im Rahmen der umfassenden Sanierung verliehen Gerstmeir Inić Architekten der zuvor gesichtslosen Gebäudehülle ein neues Erscheinungsbild, das sich, angelehnt an die Originalbauten des Viertels, wie selbstverständlich in das umgebende Straßenbild einfügt.
Die notwendigen Maßnahmen setzte das Büro durch ein plastisches Ornament um. Putzfaschen, Bänder und umlaufende Fensterrahmen überdämmen nun die Kältebrücken des Bestands und werden gleichzeitig zum Gestaltungsmerkmal der Fassade. Als Kontrast zur straßenseitigen Ansicht, die in verschiedenen Blautönen und Weiß gehalten ist, wurde die Rückseite in einem kräftigen Orange sowie Beige und Weiß ausgeführt.
Noch weiter differenziert wird das neue Aussehen durch die strukturelle Gestaltung der Oberflächen. Faschen, Bänder und Rahmen erhielten entgegen dem grobkörnigen Reibeputz der Bestandsfassade einen feinkörnigen Filzputz. Währenddessen variieren die Strukturen der Putzkasetten auf Höhe der Brüstungsflächen je nach Geschoss von einem Kammzugputz über einen Reibeputz bis hin zu einem Kellenwurfputz.