Neue Mitte Jonen

Interpretation gewachsener Strukturen

Im Zentrum des schweizerischen Ortes Jonen entwarfen Seiler Linhart Architekten drei kompakte Baukörper mit 12 Mietwohnungen sowie Gewerbeflächen. Durch ihre durchdachte Platzierung bilden sie nicht nur eine neue Mitte aus, sondern geben auch eine räumlich dichte Antwort auf den Umgang mit dörflichen Strukturen. Ihre kompakte Geometrie und die ortstypischen Satteldächer sind von den kontextuellen Gegebenheiten abgeleitet. Mit Ihrer reduzierten Farbgebung fügen sich die Neubauten behutsam und nahtlos in die historisch gewachsene Struktur ein, ohne mit dieser in Konkurrenz zu treten.

Maßgeblich für das Gesamterscheinungsbild der Neubauten ist die gestalterische Symmetrie, sowie die Bezugnahme auf Proportionen und Maßverhältnisse des historischen Bestands bei der konzeptionellen Ausformulierung der Öffnungen. Filigranen Metallbrüstungen zieren die bodentiefen Fensteröffnungen, während ein robuster Ortbetonsockel einen Übergang zur gepflasterten Außenraumfläche herstellt. Die Putzfassade rundet das Materialensemble ab. Das Oberflächenkonzept setzt auf pastellige Farbnuancen und gebürsteten Putz. Weiße Putzfaschen rahmen die Fenster oberhalb und seitlich ein und bilden einen Kontrast zur farbigen Putzstruktur. Die Komposition aus Farbwahl und Beschaffenheit erzeugt eine Fassade, die auf voller Linie überzeugen kann. Insgesamt prägt die Gebäudehülle ein plastischer und zeitgenössischer Ausdruck, ohne dass dabei der Bezug zur historischen Baukultur verloren geht.

 

Informationen zum Objekt

 

Bauherr: Landi Freiamt (Genossenschaft), Bünzen

Architekt: Seiler Linhart Architekten, Luzern (CH)

Fotos: © Rasmus Norlander, Zürich (CH)

Fertigstellung: 2017

Standort: Jonen (CH)

Putzsystem: gebürsteter Putz (auf zweischaligem Mauerwerk)

Fachhandwerker: Baumeister: Fischer Bau AG, Jonen