Wohnatelierhaus
Rohlinge zum Leben und Arbeiten
Auf dem Erlenmatt-Ost-Areal in Basel entsteht seit 2010 ein neues Stadtquartier. In diesem Zuge kaufte die Stiftung Habitat das Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs mit der Intention, soziale, ökologische und nachhaltige Projekte zu fördern. Ein passender Anlass für Degelo Architekten, um hier gemeinsam mit der „Coopérative d’Ateliers“ – einem Zusammenschluss von Künstlerinnen und Künstlern – ihre Idee von bezahlbarem Wohnen und Arbeiten unter einem Dach erstmals zu realisieren.
Das Konzept für den Neubau beschränkt sich bewusst auf das Wesentliche: Die Wohnateliers entwickelten die Architekten als Rohlinge mit hohen Decken, unverputzten Innenwänden und flexibel platzierbarem Sanitärkern, um den Nutzerinnen und Nutzern im wahrsten Sinne des Wortes Raum zur individuellen Gestaltung zu geben. Ebenso reduziert gehalten ist das Energiekonzept, das auf eine eingebaute Heizung sowie Kühlung verzichtet. Stattdessen wird die Abwärme aller Wärmequellen zur Beheizung genutzt, während die massive Gebäudehülle im Sommer für stabile Temperaturen sorgt.
Im Kontrast zur monolithisch wirkenden Lochfassade der Gebäudefront, wird die Hofseite von durchlaufenden Balkonen mit Balustraden aus gespaltenen Holzscheiten aufgelockert. Vereint werden die beiden Gesichter durch einen beigefarbenen Putz, der per Hand auf das 78 cm dicke Dämmziegelmauerwerk aufgebracht wurde. Seine natürliche, rohe Struktur greift den handwerklichen Charakter des minimalistisch gehaltenen Innenraums auf.