Bollenputzzug
Der Bollenputzzug ist eine lebendige Putztechnik, bei der sich körnige, leicht plastische Strukturen dicht an dicht über die Fassade legen. Charakteristisch sind die reliefartigen Erhebungen – sogenannte „Bollen“ – die durch das rhythmische Abrollen, Antupfen oder Andrücken spezieller Werkzeuge in den frischen Oberputz entstehen. So entwickelt sich eine unregelmäßige, aber in ihrer Wirkung sehr homogene Oberfläche mit markantem Licht- und Schattenspiel.
Verarbeitet wird der Bollenputz meist zweilagig: Auf einen vorbereiteten Unterputz folgt ein standfester, pastöser Oberputz, der die gewünschte Struktur zulässt. Entscheidend ist dabei das gleichmäßige Arbeiten in Bahnen, oft von oben nach unten, um ein stimmiges Gesamtbild ohne sichtbare Ansätze zu erreichen. Der Bollenputzzug verbindet handwerkliche Kraft mit gestalterischem Feingefühl – eine Technik, die der Fläche Volumen verleiht, ohne sich aufzudrängen.